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 Anforderungen
an Arbeitsunterlagen
für die Prozessführung
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 Ergonomische Gestaltung von
technischen Dokumentationen.
     
   
   
 An der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine spielen Betriebshandbücher und Arbeitsanweisungen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit, Effizienz und Effektivität der ablaufenden Prozesse.

Eine systematische Zusammenstellung ergonomischer Anforderungen an die Gestaltung solcher Unterlagen war bisher nicht verfügbar. Für die Operateure in Prozessleitwarten der chemischen Industrie wurde diese Lücke 2006 geschlossen.
     
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 Der Forschungsbericht "Anforderungen an Arbeitsunterlagen für die Prozessführung" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bereitet das Themenfeld systematisch auf. Unter ergonomischer und verfahrenstechnischer Perspektive nimmt der Bericht Anforderungen an Arbeitsunterlagen für Operateure, die technische Anlagen mit rechnergestützten Prozessleitsystemen steuern, unter die Lupe.

Aus Literaturstudien ließ sich eine Konzeption zur Systematisierung von ergonomischen Anforderungen an Arbeitsunterlagen aufbauen. Feldstudien in sechs Betrieben der chemischen Industrie konkretisieren die vielfältigen Erfahrungen mit Arbeitsunterlagen, um Anforderungen "aus der Praxis für die Praxis" nutzbar zu machen.

Zudem vervollständigten Beobachtungen am Arbeitsplatz und die Analyse der dort eingesetzten Unterlagen den Blick auf die betriebliche Praxis. Schließlich lieferte die Simulation der Leitwarte einer Benzol-/Toluolanlage im Forschungslabor weitere Anforderungen. Dabei wurde unter kontrollierten Bedingungen der Einsatz von Arbeitsunterlagen verglichen, die gedruckt und rechnergestützt vorlagen.

Aus den Ergebnissen von Literatur-, Feld- und Laborstudien leiten die Autoren der Studie Faktoren für Gestaltungsgüte von Arbeitsunterlagen ab, die sie mit praktischen Beispielen illustrieren. Dabei betonen sie, dass gut gestaltete Betriebshandbücher und Arbeitsanweisungen erhebliche Beiträge leisten, um die Bedien- und Anlagensicherheit sowie den Arbeitsschutz zu verbessern.

Allerdings können die Arbeitsunterlagen weder Defizite in der Ergonomie des Systems kompensieren, noch die nötigen fachlichen Qualifikationen der Operateure ersetzen.

Die Analysen in den Betrieben machten deutlich, dass Arbeitsunterlagen beispielsweise für einen umfassenden Überblick der Systemzusammenhänge im Produktionsbetrieb, aber auch zur Problembearbeitung von selten auftretenden kritischen Arbeitssituationen wichtig sind.

Ergonomische Handbücher sind kein Selbstzweck: Die Studie zeigt detailliert, wie eine Systematik ergonomischer Anforderungen an dieses Medium die Sicherheit von Bedienung und Anlagen erhöht. Damit verbessert sie gleichwohl den präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die an ergonomischen Prinzipien orientierte Anforderungsstruktur lässt sich auch auf andere Branchen der Prozessindustrie übertragen.
     
   
   
 Schriftenreihe der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Fb 1053
"Anforderungen an Arbeitsunterlagen für die Prozessführung"; P. Nickel, F. Nachreiner
176 Seiten; verfügbar als PDF zum Download.
     
   
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