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Öle und Fette erfordern Norm- und Blockpumpen gemäß Chemienorm
Schokolade, Kekse, Eis, Babynahrung: Pflanzliche Öle und Fette bestimmen mit über die Textur, das Aussehen, den Geruch und den Geschmack vieler Lebensmittel. Zudem schützen sie als Kosmetika die Haut und transportieren in Salben und Essenzen die Heilkraft von Medikamenten.
Auch im technischen Bereich spielen Öle und Fette aus Ölsaaten - Raps, Sojabohnen und Sonnenblumensaat - eine wichtige Rolle. Sie lassen sich u. a. zu schadstofffreien Kühlflüssigkeiten für den Einsatz in der Metallbearbeitung sowie zu biologisch abbaubaren Schmier- und Hydraulikölen verarbeiten.
Aus Qualitäts- und Kostengründen sucht die Öle und Fette verarbeitende Industrie kontinuierlich nach immer effizienteren Prozessabläufen. Maximale Ölausbeute, minimale Ölverluste und Energieeinsparungen sind dabei die relevanten Zielgrößen.
Gesundheitsaspekte kommen hinzu: Nur eine präzise und sensible Veredelung (Raffination, Hydrierung) stellt sicher, dass keine unerwünschten Reaktionsprodukte entstehen.
In allen Prozessschritten der Raffination von Pflanzenölen und Pflanzenfetten werden Pumpen benötigt: Im Primärbereich, den einzelnen Prozessschritten der Raffination, ebenso wie zur Bereitstellung von Prozesswasser, Kühlwasser und zur Aufbereitung/Entsorgung der Abwässer.
Die Herausforderung im Primärbereich sind Temperaturen bis zu 280°C, Drücke zwischen Vakuum und 80 bar, die zumeist hohe Viskosität des Mediums und die im Rohöl noch enthaltenen Feststoffe. Nicht zuletzt fordert der Einsatz von Lösemitteln (Hexan, Aceton) sowie aggressiven Laugen bzw. Säuren konstruktiv wie werkstofftechnisch besondere Lösungen.
Das bedeutet konkret: • Die in Anlagen zur Raffination von Pflanzenölen und Pflanzenfetten installierten Pumpen müssen aus abrasionsfesten Werkstoffen gefertigt sein. • Gleitringdichtungen sind zumeist als SiC/SiC- Einzeldichtung im Einsatz; vielfach sind auch Tandem- oder Back-to-back-Ausführungen erforderlich. • Pumpen in der Lösemittel-Extraktion müssen Atex-konform ausgelegt sein. Leckagefreie Pumpen (Spaltrohrmotor- und Magnetkupplungs-Pumpen) gewinnen an Bedeutung. • Weil die Öle recht aggressiv sind, sollten die zum Einsatz kommenden Elastomere eine hohe Qualität aufweisen (in aller Regel: Viton).
Konstruktiv kommen klassische Spiralgehäusepumpen und – falls der Feststoffgehalt nicht zu hoch ist – auch mehrstufige Hochdruckpumpen zum Einsatz.
Grundfos hat seine Spiralgehäusepumpen in Norm- bzw. Blockbauweise NK(E) und NB(E) (‚E‘ steht für die drehzahlvariablen Ausführungen) für Einsätze mit hohen Leistungsanforderungen hinsichtlich Fördermenge und Förderhöhe entwickelt.
Für viele solcher besonders anspruchsvolle Anwendungen (wie das Fördern von Ölen und Fetten bei hohen Temperaturen) sind die Varianten NKG(E) und NBG(E) gemäß Chemienorm DIN EN 22858 konzipiert. Diese Pumpen zeichnen sich durch eine noch robustere Bauart aus, u.a. mit verstärkten Lagern für eine längere Lebensdauer.
Zudem gibt die DIN EN 22858 für einen entsprechenden Betriebspunkt größere Saug- und Druckstutzen an – das führt zu geringeren Geschwindigkeiten im Saugstutzen und infolge dessen sinkt der erforderliche Vordruck (kleinerer NPSH-Wert). Auch Atex-Ausführungen stehen zur Verfügung.
NKG(E)-Pumpen kann der Betreiber wegen der großzügigeren Platzverhältnisse im Lagergehäuse mit Doppeldichtungen ordern, hervorzuheben sind die Doppeldichtungen in Tandem-Bauweise. Diese Tandem-Dichtungen bewähren sich bei schwierigen Medien, die beispielsweise auskristallisieren oder zum Verkleben neigen. Doppeldichtungen sind auch beim Fördern von Pflanzenölen bei hohen Temperaturen die Technik der Wahl.